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10. Alterstagung Bodensee 2016

10. Alterstagung Bodensee 2016

Die Jubiläums-Alterstagung BODENSEE, von einer Fachgruppe der Senioren-Plattform BODENSEE organisiert, fand am Mittwoch, 23. November 2016 in Friedrichshafen (D), im Haus der kirchlichen Dienste, statt.

Thema der Tagung war:  „Alter als Chance? – Chance Alter!“

Fachleute aus Deutschland (Bodenseeregion), aus Österreich (Vorarlberg), aus dem Fürstentum Liechtenstein und der Ost-Schweiz trafen sich, um sich mit Fachreferaten, in Themengruppen aber auch durch Vorstellung konkreter Beispiele aus dem Alltag zu informieren und auch eigene Erfahrungen aus ihrer Berufswelt einzubringen.

Das Thema der Fachtagung ist in der heutigen Zeit sehr aktuell. Die Lebenserwartung ist so hoch wie noch nie zuvor, so dass immer mehr Menschen ein langes Leben mit allen Freuden und Leiden erwartet.

Eröffnet wurde die Tagung durch das Einstiegsreferat von Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg. Welche Chancen haben ältere Menschen in unserer heutigen Gesellschaft oder wird Alter ausschließlich negativ, beschwerlich, einsam und kostenintensiv empfunden?

In drei verschiedenen Themengruppen wurden anschließend konkrete Chancen aufgezeigt:
Prof. Dr. Urs Kalbermatten behandelte das Tagungsthema mit dem speziellen Blick auf hochaltrige Menschen. Paul Locherer beschrieb die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für das Älterwerden in den Gemeinden und Prof. Dr. Guido Kempter zeigte konkrete Möglichkeiten im Bereich Wohnen / Technik zur Verbesserung der Alterssituation auf.

Eine Gesprächsrunde zwischen Jugendlichen und älteren Menschen ging der Thematik „Selbstbild – Fremdbild“ im Alter nach.

Faltblatt zum Herunterladen

Programm

Programm

08:30 Uhr   Saalöffnung und Kaffee

09:00 Uhr   Begrüßung

09:30 Uhr   Einstiegsreferat

10:30 Uhr   Pause

11:00 Uhr   Themengruppen 1 bis 3

12:15 Uhr   Mittagessen

13:15 Uhr   Moderiertes Gespräch

14:00 Uhr   Themengruppen 1 bis 3

15:15 Uhr   Thematischer Abschluss

16:00 Uhr   Tagungsende

Einstiegsreferat – Alter als Chance? Chance Alter!

Referent: Andreas Kruse
Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Kruse,
Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg,
Mitglied des Deutschen Ethikrates, Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung. Studium der Psychologie, Philosophie, Psychopathologie
und Musik.

 

Zum Thema
Welche Chancen haben ältere Menschen in unserer heutigen Gesellschaft? Um die Chancen des höheren und hohen Alters positiv zu nutzen, ist es entscheidend, die Merkmale dieses Lebensabschnitts zu beachten. Alte Menschen brauchen verschiedenartige Formen der Ansprache. Denn ältere und
alte Menschen sind eine in jeder Beziehung äußerst heterogene Gruppe. Für sie sind Fragen der sozialen Teilhabe von großer Bedeutung – auch in dem Sinne,
dass sie sich um andere Menschen sorgen möchten.

Die körperliche, zum Teil auch die kognitive Verletzlichkeit nimmt gerade im hohen Alter zu. Das stellt besondere Anforderungen an die soziale Arbeit, die Rehabilitation und die Gestaltung ihrer räumlichen und sozialen Umwelt. Auch im Falle körperlicher Verletzlichkeit dürfen die seelisch-geistigen Entwicklungsprozesse im höheren und hohen Alter nicht übersehen werden: sie müssen vielmehr direkt angesprochen werden. Nicht zu vergessen sind auch im höheren und hohen Alter die Gesichtspunkte der Kreativität, des schöpferischen Lebens und der späten Freiheit.

Themengruppe 1 – Technikunterstütztes Wohnen im Alter

Referent: Guido Kempter
Prof. Dr. Guido Kempter, Gründer und Leiter des Forschungszentrums für nutzerzentrierte Technologien an der Fachhochschule Vorarlberg, Privatdozent an der Universität Duisburg-Essen (Informatik und angewandte Kognitionswissenschaft) und assoziierter Universitäts­forscher an der Privaten Universität für Gesundheits­wissenschaften, Medizinische Informatik und Technik GmbH in Hall.

 

zum Thema:
Das Konzept des „Active & Assisted Living“ (AAL) hat technologiegestützte Lösungen für aktives und gesundes Altern im eigenen Heim entwickelt.
Die Technologien ermöglichen, den Sicherheitsbedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden und die Kommunikation und Integration mit dem sozialen Umfeld zu erleichtern. Der Workshop zeigt auf, welche Altersassistenztechnologien es bereits gibt und wie sie eingesetzt werden können.

Themengruppe 2 – Füreinander und Miteinander in der Gemeinde

Referent: Paul Locherer
Bürgermeister der Gemeinde Amtzell von 1986 bis 2010, Landtagsabgeordneter von 2006 bis 2016, Mitglied des Aufsichtsrats der Stiftung Liebenau.

 

 

Zum Thema:

Der demographische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Die Bevölkerungspyramide steht Kopf. Und wir dürfen alle immer älter werden. Genau diese Tatsache bedingt sowohl auf der staatlichen wie auch auf der gesellschaftlichen Ebene eine ganzheitliche Strategie und eine neue Form der Daseinsvorsorge. Mit einer sozialpartnerschaftlichen Selbstverwaltung entstehen neue Möglichkeiten der Entwicklung der kommunalen Infrastruktur und neue Chancen einer generationenübergreifenden Kommunikationskultur.

Themengruppe 3 – Chancen in der Hochaltrigkeit

Referent: Urs Kalbermatten
Dr. Phil.-hist. Urs Kalbermatten, Psychologe, Gerontologe in Pension; Oberassistent-Lektor und Dozent am Psychologischen Institut der Universität Bern; Leiter der Abteilung Bildung und der Schule für Angewandte Gerontologie bei Pro Senectute Schweiz, Zürich; Leiter des Kompetenzzentrums für Gerontologie und des Masters „Alter: Lebensgestaltung 50+“ an der Berner Fachhochschule; Dozent für Gerontologie.

Zum Thema:
Hochaltrigkeit erfordert die Auseinandersetzung mit Grenzsituationen, Lebensübergängen und Potenzialen. Für diese anspruchsvolle Lebensphase
stellt sich die zentrale Frage, welchen Wert ihr der Einzelne und die Gesellschaft beimessen. Die existenziellen Herausforderungen der Hochaltrigkeit anzunehmen, könnte heißen, sich darauf vorzubereiten, geistige und soziale Stützsysteme aufzubauen.